
Akela
AKELA ist eine Post-Hardcore Band aus NRW, Deutschland. Lüdenscheid: Eine Kleinstadt mit etwas weniger als 80.000 Einwohnern. Idyllisch gelegenes Naherholungsgebiet im waldreichen Sauerland, stolze Heimat einer umfangreichen historischen Knopfsammlung und für Menschen unter 40 leider ziemlich trostlos. Außer Dorfdisco und Kirmesschlägerei passiert hier wenig Aufregendes. Wer nicht bald nach der Schule wegzieht, ist entweder Funktionsjacken-Fetischist oder verspürt zumindest eine latente, ständig zunehmende Grundfrustration. Hierher stammen AKELA. Nach dem Debütalbum »Orientation« aus dem Jahr 2011, der 4-Song-EP »The Void« und einer 7“-Split mit Hector Savage war das zweite Full-Length-Release nun mehr als überfällig – auch, da der letztjährige Schlagzeuger-Wechsel unüberhörbare Spuren in Sound und Songwriting hinterlassen hat. Die elf in der Oldenburger Tonmeisterei aufgenommenen Tracks auf »Akela« sind variabler, lebendiger und gleichzeitig fokussierter als der bisherige Output. Die bekannten Trademarks aus Wucht und Delayfahnen sind immer noch da, wirken aber dynamischer und differenzierter als früher. Und vielleicht liegt es an Lüdenscheid, dieser kleinbürgerlichen, selbsternannten „Stadt des Lichts“, dass AKELA auf ihrem zweiten Album insgesamt wütender und verzweifelter klingen als je zuvor. Vielleicht ist dieser Ort schuld daran, dass sich auf dem am 01.08.2014 über Midsummer Records erscheinenden Langspieler so viele zerbrochene Charaktere tummeln: Sinn- und Haltsuchende, Flüchtende und Flüchtlinge. Doch AKELA lassen auf der gleichnamigen Platte immer wieder auch Hoffnungsschimmer zu. Man kann förmlich hören, wie die Fünf musikalisch wie persönlich zusammengewachsen sind, wie sie nicht bereit sind, sich der völligen Resignation hinzugeben und mit dem Status Quo Frieden zu schließen. Auch das zeichnet AKELA aus. Und wenn das Ergebnis so klingt wie dieses Album, vielleicht hat Lüdenscheid dann doch auch gute Seiten. AKELA - »Akela« erscheint auf farbigem Vinyl in zwei Varianten und als Download über Midsummer Records am 01.08.2014. Das Album wurde aufgenommen von Roland Wiegner und Henner Henzler in der Tonmeisterei Oldenburg. Das Artwork wurde gestaltet von Florian Gering.